Privatgrund: Unterschied zwischen den Versionen

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Da Geocaches theoretisch überall versteckt werden können, kommt es immer wieder zu Problemen. Die Ursache ist dabei meist, dass der Cache auf Privatgrundstücken versteckt wurde, ohne vorher eine Absprache mit dem Grundstückseigentümer zu treffen.
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Ist diese Absprache geschehen (und kann bewiesen werden), ist es möglich, Caches auch auf Privatgrundstücken zu verstecken, dann jedoch möglichst so, dass der Behälter sich nicht allzu weit von offiziellen Wegen entfernt liegt.
Als '''Privatgrund''' gelten in Deutschland Grundstücke und Gebäude, deren Nutzung – insbesondere das Betreten – durch den Eigentümer eingeschränkt ist. Der Eigentümer<ref>Die Begriffe „Grundeigentum“ und „Grundbesitz“ werden in der Umgangssprache oft synonym gebraucht. Im Folgenden ist mit beidem immer – im juristischen Sinne – Eigentum gemeint.</ref> muss keine Privatperson oder -organisation sein, sondern es kann sich auch um die öffentliche Hand handeln. Im Gegensatz hierzu steht das ''Betretungsrecht'',<ref>Das Betretungsrecht wird in Deutschland bundesweit durch Naturschutzgesetz, Waldgesetz und Wasserhaushaltsgesetz geregelt. Zusätzlich kann es durch weitere Rechtsvorschriften auf Landes- und kommunaler Ebene eingeschränkt werden.</ref> das die Nutzung bestimmter Flächen durch die Allgemeinheit erlaubt, solange es vor Ort keine ausdrückliche Einschränkung gibt.


Sollte der Cache versehentlich auf einem Privatgrundstück versteckt sein, so ist es hilfreich, wenn der Grundstückseigentümer im Cache einene Zettel vorfindet, auf dem Kontaktdaten für eventuell auftretende Probleme vermerkt sind. Diese kann der Besitzer des Grundstückes dann benutzen, um die Situation zu klären, und im Falle einer Ablehnung den Cache von seinem Grundstück entfernen lassen.
Die Suche nach der [[Wie verstecke ich einen Cache?#Die richtige Stelle für eine Cacheversteck|richtigen Stelle für ein Cacheversteck]] kann so manche Stolperfalle in Richtung Privatgrund bereithalten.
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== Eingefriedete Grundstücke ==
[[Datei:BetretenVerboten.JPG|thumb|300px|Hier haben wir nichts verloren und nichts zu suchen.]]
Besonders sensibel sind von uns diejenigen Grundstücke und Orte zu behandeln, die deutlich als Privatgrund erkennbar sind, sei es durch aufgestellte Schilder, Einfriedungen (Mauern, Zäune, Hecken, etc. oder sonstige Abgrenzung). Diese sollten für uns sowohl als Sucher, besonders aber als [[Owner]] absolute Tabuzonen sein, es sei denn, man hat vorher ausdrücklich und nachweisbar (am besten schriftlich) die Genehmigung des Besitzers erhalten. Liegt eine solche Genehmigung nicht vor und wir betreten diese Grundstücke, machen wir uns des Hausfriedensbruchs schuldig bzw. stiften als Owner sogar andere dazu an. Dies kann für alle Beteiligten zu nicht unerheblichen rechtlichen Konsequenzen führen.  


[[Kategorie:Geocaching]]
Liegt eine solche Genehmigung des Grundbesitzers vor, ist es zunächst mal machbar an einem solchen Ort einen Cache zu verstecken; dennoch gibt es hier einiges zu beachten. Ein solcher Cache sollte möglichst „minimal invasiv“ versteckt sein, d.h. er sollte so versteckt sein, dass er
# nah am offiziellen Weg ist
# schnell und ohne großes Suchen gefunden werden kann
# kein fremdes Eigentum beschädigt
# niemanden stört
 
und die Erlaubnis sollte deutlich im Listing erwähnt sein.
Weiterhin sollte man in einem solchen Fall als Owner immer im Auge haben, dass sich Besitzverhältnisse auch ändern können und dann Genehmigungen u.U. hinfällig sind.
 
Wenn man bei der Suche nach einem OC-Cache feststellt, dass diese Regeln nicht eingehalten werden, sollte man die Suche abbrechen und über die Funktion [[Cache melden]], die in der oberen Buttonleiste eines jeden Caches zu finden ist, an Opencaching.de melden. Wenn man hier weitersucht, kann man mit etwas Pech genau DERjenige sein, der erwischt und bestraft wird …
 
== Wälder ==
 
Auch jeder Wald hat einen Eigentümer, der über seine Nutzung mitentscheiden kann. Wälder sind in der Regel nicht eingefriedet, und es gibt z.&nbsp;B. in Deutschland ein Betretungsrecht. Ungeachtet dessen kann jeder Waldbesitzer in seinem eigenen Wald bestimmte Tätigkeiten untersagen, auch das Verstecken von Geocaches. Wer diesem Verlangen des Grundstückseigentümers nicht nachkommt, riskiert kostenpflichtig auf Unterlassung und/oder Beseitigung in Anspruch genommen zu werden.
 
Bei Wäldern ist es oft kaum möglich, den Besitzer herauszufinden um vorher um Erlaubnis zu fragen, auch wenn dies streng genommen nötig ist. Daher ist es besonders wichtig, dass jeder Cache einen [[Stash Note|Hinweis für Zufallsfinder]] enthält. Dieser sollte nicht nur über den Zweck des Behälters aufklären, sondern muss entsprechend den [[Opencaching.de-Nutzungsbedingungen]] auch eine Kontaktmöglichkeit mit dem [[Owner]] aufzeigen, an den sich der Grundstücksbesitzer wenden kann, wenn er den Cache entfernt haben möchte, z.&nbsp;B. eine E-Mail-Adresse und/oder eine Mobiltelefonnummer. (Diese Angabe ist im Übrigen für alle Caches verpflichtend, nicht nur für solche im Wald.)
 
== Grundsätzlich gilt ==
 
Sollte sich ein Grundstücksbesitzer an einen Owner wenden und ihn um Entfernung seines Caches bitten, ist dem selbstverständlich sofort Folge zu leisten.
 
== Anmerkungen ==
<references />
 
{{Rechtshinweis}}
 
[[Kategorie:Recht]]

Aktuelle Version vom 13. Oktober 2013, 07:07 Uhr


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Als Privatgrund gelten in Deutschland Grundstücke und Gebäude, deren Nutzung – insbesondere das Betreten – durch den Eigentümer eingeschränkt ist. Der Eigentümer[1] muss keine Privatperson oder -organisation sein, sondern es kann sich auch um die öffentliche Hand handeln. Im Gegensatz hierzu steht das Betretungsrecht,[2] das die Nutzung bestimmter Flächen durch die Allgemeinheit erlaubt, solange es vor Ort keine ausdrückliche Einschränkung gibt.

Die Suche nach der richtigen Stelle für ein Cacheversteck kann so manche Stolperfalle in Richtung Privatgrund bereithalten.

Eingefriedete Grundstücke

Hier haben wir nichts verloren und nichts zu suchen.

Besonders sensibel sind von uns diejenigen Grundstücke und Orte zu behandeln, die deutlich als Privatgrund erkennbar sind, sei es durch aufgestellte Schilder, Einfriedungen (Mauern, Zäune, Hecken, etc. oder sonstige Abgrenzung). Diese sollten für uns sowohl als Sucher, besonders aber als Owner absolute Tabuzonen sein, es sei denn, man hat vorher ausdrücklich und nachweisbar (am besten schriftlich) die Genehmigung des Besitzers erhalten. Liegt eine solche Genehmigung nicht vor und wir betreten diese Grundstücke, machen wir uns des Hausfriedensbruchs schuldig bzw. stiften als Owner sogar andere dazu an. Dies kann für alle Beteiligten zu nicht unerheblichen rechtlichen Konsequenzen führen.

Liegt eine solche Genehmigung des Grundbesitzers vor, ist es zunächst mal machbar an einem solchen Ort einen Cache zu verstecken; dennoch gibt es hier einiges zu beachten. Ein solcher Cache sollte möglichst „minimal invasiv“ versteckt sein, d.h. er sollte so versteckt sein, dass er

  1. nah am offiziellen Weg ist
  2. schnell und ohne großes Suchen gefunden werden kann
  3. kein fremdes Eigentum beschädigt
  4. niemanden stört

und die Erlaubnis sollte deutlich im Listing erwähnt sein. Weiterhin sollte man in einem solchen Fall als Owner immer im Auge haben, dass sich Besitzverhältnisse auch ändern können und dann Genehmigungen u.U. hinfällig sind.

Wenn man bei der Suche nach einem OC-Cache feststellt, dass diese Regeln nicht eingehalten werden, sollte man die Suche abbrechen und über die Funktion Cache melden, die in der oberen Buttonleiste eines jeden Caches zu finden ist, an Opencaching.de melden. Wenn man hier weitersucht, kann man mit etwas Pech genau DERjenige sein, der erwischt und bestraft wird …

Wälder

Auch jeder Wald hat einen Eigentümer, der über seine Nutzung mitentscheiden kann. Wälder sind in der Regel nicht eingefriedet, und es gibt z. B. in Deutschland ein Betretungsrecht. Ungeachtet dessen kann jeder Waldbesitzer in seinem eigenen Wald bestimmte Tätigkeiten untersagen, auch das Verstecken von Geocaches. Wer diesem Verlangen des Grundstückseigentümers nicht nachkommt, riskiert kostenpflichtig auf Unterlassung und/oder Beseitigung in Anspruch genommen zu werden.

Bei Wäldern ist es oft kaum möglich, den Besitzer herauszufinden um vorher um Erlaubnis zu fragen, auch wenn dies streng genommen nötig ist. Daher ist es besonders wichtig, dass jeder Cache einen Hinweis für Zufallsfinder enthält. Dieser sollte nicht nur über den Zweck des Behälters aufklären, sondern muss entsprechend den Opencaching.de-Nutzungsbedingungen auch eine Kontaktmöglichkeit mit dem Owner aufzeigen, an den sich der Grundstücksbesitzer wenden kann, wenn er den Cache entfernt haben möchte, z. B. eine E-Mail-Adresse und/oder eine Mobiltelefonnummer. (Diese Angabe ist im Übrigen für alle Caches verpflichtend, nicht nur für solche im Wald.)

Grundsätzlich gilt

Sollte sich ein Grundstücksbesitzer an einen Owner wenden und ihn um Entfernung seines Caches bitten, ist dem selbstverständlich sofort Folge zu leisten.

Anmerkungen

  1. Die Begriffe „Grundeigentum“ und „Grundbesitz“ werden in der Umgangssprache oft synonym gebraucht. Im Folgenden ist mit beidem immer – im juristischen Sinne – Eigentum gemeint.
  2. Das Betretungsrecht wird in Deutschland bundesweit durch Naturschutzgesetz, Waldgesetz und Wasserhaushaltsgesetz geregelt. Zusätzlich kann es durch weitere Rechtsvorschriften auf Landes- und kommunaler Ebene eingeschränkt werden.



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